Ulrich Zehfuss bewegt. Wer das Vergnügen hat, einem Konzert des Liedermachers aus Speyer beizuwohnen, geht mit veränderter Perspektive nach Hause. Beglückt von einen Abend zwischen Chanson und Singer/Songwriter, zwischen Element of Crime und Niels Frevert, zwischen grüblerischem Sinnieren und gelöster Euphorie. Und erfüllt von dem Gefühl, das sich sonst nur nach guten Gesprächen einstellt.
Schließlich entpuppt sich jedes der Stücke aus Zehfuss’ Feder als inspirierendes Kleinod. Egal, ob es im Gewand der Liedform daherkommt, die er meist solo mit Gitarre auf die Bühne bringt – oder ganz schlicht als gesprochene Worte. Denn hier und da entwischt Ulrich Zehfuss der klassischen Konzertsituation und legt sein Instrument bei Seite, um eines seiner für die Bühne geschriebenen Langgedichte vorzutragen.
Ohnehin entstehen sämtliche Songs, das erfährt sogleich, wer sich mit Ulrich Zehfuss über sein Schaffen unterhält, auf der Grundlage ihres Textes. Und diesen Fokus auf’s Inhaltliche spürt auch der Zuhörer unmittelbar – wenngleich seinem 2016 veröffentlichten Solodebüt „Dünnes Eis“ ein zeitlos schöner Querschnitt durch Folk, Rock, Pop und Country gelingt. „Dem narrativen Charakter seiner Stimme und den kleinen, gesungenen Kurzgeschichten seiner Songs kann man sich schwer entziehen“, brachte es der Musikblogger Lars Christian Heil einmal auf den Punkt.